Montag, 2. November 2015

Never Tag 2




Zweitens – 10% Nimmer


Seufzend lasse ich die Tür ins Schloss fallen und werde sofort von der Schwärze umgeben. Meine Finger fahren die von Raufasertapete überzogene Wand entlang, bleiben kurz an einem kleinen Loch hängen, welches ich zuvor noch nicht bemerkt hatte und finden schließlich den schmalen Lichtschalter, der ich mit einem leisen Klacken umgelegt wird. Es ist eisig kalt und mein Atem in dem flackernden Licht der Lampe erkennbar. Eben diese scheint aus dem vorigen Jahrhundert zu stammen, so wie die Küche selbst auch und passt gar nicht zu den modernen, wenn auch etwas verratzten Umzugskartons.
Es Flackert, ich werfe den Schal auf den nächstbesten Kartonstapel und dann erlischt das Licht. „Ach, fuck. So eine elende…“, zische ich leise, taste wieder nach dem Schalter und schiebe diesen hoch und runter und hoch und runter. Bis auf ein Summen und ein erneutes, kurzes Flackern, passiert nichts. Wieder schiebe ich ihn hoch, durch die Fenster dringt das Licht der Scheinwerfer, ich starre zur Lampe hinauf, irgendwo sind Sirenen zu hören. Wieder wird der Schalter hochgeschoben und wieder nach unten, ein Knall, ich zucke zusammen und sehe in den kleinen Funkenregen. Mein eigener Schrei, aus Wut, Überraschung und dank des Schmerzes wegen des grellen Lichts, hallt dabei ebenfalls von den leeren Wänden wieder.
Wegen der plötzlichen Helligkeit kneife ich die Augen zusammen, rieche dass die Lampe wohl endgültig den Geist aufgegeben hat und sehe mich dann zwinkernd um, ob irgendeiner der Kartons Feuer gefangen hat. Nichts, aber der Geruch ist so auch schon unangenehm genug, hängt mir in der Nase und lässt meine Augen tränen.
Ich stehe einfach da und stelle fest, dass ich es in dieser Wohnung keine weitere Minute mehr aushalte ohne zu weinen. Es tut beinahe körperlich weh, weswegen ich mir den Schal greife, dabei ein paar weitere Kisten umwerfe, was mich aber nicht stört. Sie stehen seit Wochen hier und ich habe sie nicht angerührt, nicht mehr, seitdem er… . Hart schlucke ich den Gedanken hinab, versuche es zusammen mit dem Klos und drehe mich zitternd um, die Tür hinter mir ins Schloss werfend.
Laut hallen meine Schritte im Treppenhaus wieder, die Stufen knarren und beinahe kommt es mir so vor, als würde der Boden schwanken. Das liegt bestimmt am hohen Wellengang. Beinahe hätte ich gelacht, manchmal brauche ich Tage um mich wieder an Land zu gewöhnen. Mein… er… ach egal.
Ich schüttle den Gedanken ab, will abwesend auf mein altes Handy sehen, welches von dieser schicken Spiderapp geziert wird und stelle fest, dass ich eben dieses wohl in meiner Tasche haben muss. Immerhin habe ich etwas Geld bei mir und meinen Ausweis, denn sie überprüfen überall den Ausweis, so will es das Gesetz.
Gott schütze Amerika.
Auch die Haustür schlägt laut zu, der wenige, bereits gestreute Kies knirscht unter meinen ausgewetzten Stiefeln. Die eine Sohle löst sich bereits ein bisschen, klappt nach hinten, wenn ich mit dem Fuß zu nahe über den Boden streife. Es ist kalt, wesentlich kälter als zuvor, zumindest kommt es mir so vor. Das Rauschen ist dominant, wie meist, die immerzu feuchte, salzige Luft, aber der Geruch nach Winter, er will einfach nicht aufhören. Knirsch, Knirsch, Plonk, Plonk und kurz sehe ich nach unten, versuche zu erkennen, woher das hölzerne Geräusch kommt und schrecke auf, als ein Auto direkt neben mir lautstark anfängt zu hupen.
„Verdammter Penner“, kommt es mir über die kalten Lippen. Ich blinzle, laufe von Laterne zu Laterne. Sie sehen im Dunkeln aus wie flackernde, tanzende Lichter, was aber daran liegt, dass die meisten einfach ewig nicht gewechselt wurden und den Geist aufgeben. Eine Gruppe Roadies kommt mir schwankend entgegen, aus eben dem Pub, das ich ansteure. Sie haben die Arme um die Schultern des jeweils anderen gelegt, damit sie nicht umfallen und ihre Schnapsflaschen in der Hand.
„Un i..ich sahe eeeuch, s wird nich mer wämr“, lallt der eine und zieht sein Bein nach. Ich fange die Tür ab bevor sie hinter ihnen zufällt, ignoriere ihr Gepöbel: „Aye, was is das fr n dürrer Bengel.“ Und dann werden ihre Stimmen einfach abgeschnitten, von der alten Holztür, die die Kälte draußen und vor allem die Wärme drinnen hält.
Nur trüb erhellen die wenigen Lichter den Schankraum, der alte Dielenboden knarrt unter meinen Füßen, vollgesogen von dem ewig feuchten Boden. Du wirst es nie lange ohne die See aushalten, du bist eben doch mein Sohn. Wieso kann er mich nicht in Ruhe lassen, nach all den Jahren, in denen ich ihn nicht gesehen habe.
„Ey, Smee“, schallt es mir entgegen, einige Köpfe wenden sich mir zu und ich ignoriere die allgemeine Belustigung. Ja, ich heiße Smee. Lustig, so unglaublich lustig. Ist ja nicht so als hätte ich mir diesen Namen ausgesucht, einmal in den Lostopf gegriffen und sich die dümmste Anspielung zu sichern. Und dann auch noch Junior. Danke, ich möchte mich bei wirklich allen bedanken, die auf diese Idee gekommen sind.
Nun ja, aber besser einen Nachnamen, als irgendeinen vom Staat vergebenen. Zumindest rede ich mir das ein, als ich mit zusammen gebissenen Zähnen den kleinen Raum durchquere. Dort, unter dem schummrigen Licht einer alten Lampe, sitzt, wie könnte es auch anders sein, Ango. Genau die Person, auf die ich heute gut verzichten könnte.
„Na, hat es dich auch mal wieder in dieses Loch verschlagen?“, fragt er und ich bleibe zögernd vor dem ansonsten leeren Tisch stehen, ignoriere sogar den Stuhl, welchen er zurückzieht. Ich zögere, er grinst in sich hinein und am liebsten würde ich ihm eben dieses Grinsen aus dem Gesicht schneiden, mit meinem Messer. Ich schüttle den Kopf, muss fast lachen. Welches Messer? Das aus einem meiner Umzugskartons, in der unpersönlichen Wohnung, in welcher nicht einmal das Licht funktioniert noch klares Wasser aus den Leitungen kommt.
Er klopft auffordernd auf den Sitz und schließlich, mit einem Seufzen, lasse ich mich nieder. „Hab gehört du wurdest rund gemacht“, spricht er natürlich sofort das an, was ich gar nicht hören möchte. Wäre ich einfach bei dem kaputten Licht und in der leeren Wohnung geblieben. Ich mustere ihn, seine hellen, grünen Augen, die seinem Bruder so ähneln, nur dass man ihm den Schalk immer ansieht. Oft bin ich mir nicht sicher, ob er mich einfach nur aufzieht, sich rund um die Uhr lustig macht oder aber tatsächlich ernsthaft Mitleid haben könnte.
Man ist in dieser Stadt gefangen, einfach gefangen. Man wird hinein geboren, auch wenn ich aus dem tiefsten, dunkelsten Loch gekrochen bin und sich nur durch Zufall jemand meiner erbarmt hat. Willkommen in der Realität, willkommen im 21 Jahrhundert. Keiner hat Hunger, ach, und Armut wollten wir auch schon lange einmal abschaffen. Hat alles ja ganz hervorragend funktioniert.
Wortlos wird mir ein Bier vor die Nase gesetzt. Wie aufmerksam.
„Mein Beileid, wegen deines Verlustes“, sagt Jim, der humpelnde Jim. Er hat im Krieg sein Bein verloren, nur ist mir etwas Schleierhaft, welchen Krieg er meint. Aber nein, er erzählt das schon immer und zwinkert dann. So einfach ist das und keiner hinterfragt es. Vielleicht ja der Krieg seines Verstandes gegen die Alkoholsucht, da gibt es nun einmal Verluste.
Den bitteren Geschmack im Mund versuche ich mit dem Bier runter zu schlucken, nehme einen großen Schluck, noch einen und stelle mit einem zu lauten Knall das Glas zurück. Ango mustert mich, die dunklen Augenbrauen dabei spöttisch hochgezogen und kleine Lachfältchen um die Augen, aber sein Gesicht wirkt tatsächlich etwas… betrübt. Ein besseres Wort will mir dafür nicht einfallen.
„Vielleicht solltest du einfach einmal etwas rauskommen. Ich meine, du bist ja nicht dumm und dir etwas frei nehmen“, fängt er an und diese Gefühlsduselei geht mir unglaublich auf die nicht vorhandenen Eier.
„Ach und wie? Ich gehe einfach zu meinem Boss, deinem Bruder, welcher mich heute vor der gesamten Geschäftsführung lächerlich gemacht hat und schlage ihm vor, dass ich gerne einmal ein paar Tage frei hätte. Ein bisschen Ausspannen“, platzt es aus mir heraus und wir sind am selben Punkt angekommen wie schon die Tage zuvor.
Wahrscheinlich bin ich selbst längst Alkoholabhängig und habe es einfach nicht registriert. Immerhin sind es nun schon sechs Wochen in denen ich jede Nacht nachhause wanke. Wieder setze ich das Bier an, ziehe es hinab und hebe die Hand, noch während ich den letzten Schluck im Mund habe, um mir ein weiteres zu bestellen.
Es ist alles schwer, das ganze Leben ist schwer und der Alkohol macht es erträglicher. Nicht leichter, aber immerhin vergesse ich ein bisschen, habe Lücken und schlafe tatsächlich mal wieder. Außerdem ist er dann meistens still. Das zweite Bier landet vor mir, ich ignoriere Ango dezent. Er seufzt aus und streicht sich durch die dunklen Haare, was dazu führt, dass sich ein paar Strähnen aus seinem lockeren Zopf lösen. Dass er mit den kurzen Härchen überhaupt einen Zopf zustande bekommt.
„SJ“, beginnt er, benutzt tatsächlich das erwünschte Kürzel und ich hebe das Bier, proste ihm gespielt zu, dabei überfreundlich lächelnd, um auch dieses hinab zu stürzen. Und ja, der Alkohol schlägt an, zumindest wenn man ihn in diesem Tempo und auf nüchternen Magen trinkt. Apropos, wann habe ich eigentlich zuletzt etwas gegessen?
„Du hättest allen Anspruch auf einen Urlaub. Es waren größere Projekte und jeder sieht, dass du immer mehr…“, lässt er einfach nicht locker und ich setze tatsächlich ab, kurz vor dem letzten Schluck, um ihn über den Tisch hinweg zu mustern. „Dass ich immer mehr was…?“, frage ich, ein bisschen aggressiv vielleicht und blinzle, als etwas im Augenwinkel kurz aufleuchtet. Es summt hell und ich versuche dem tanzenden Lichtpunkt mit den Augen zu folgen, blinzle wieder und stelle fest, dass es sich lediglich um eine Kerze handelt.
Das nächste Bier, immerhin bekundet er nicht bei jedem Bier sein Beileid. „Dass du… du brauchst das einfach. Statt dich volllaufen zu lassen, solltest du einfach akzeptieren, dass er tot ist“, seine Stimme hallt seltsam, kommt nur noch dumpf bei mir an und trotzdem schneiden diese Worte tief. Still mustere ich Ango, sein feingeschnittenes Gesicht. Er ist wirklich gutaussehend, hat aber im Gegensatz zu seinem Bruder nie etwas mach lassen. Wieder das Flackern, die Kerzen brennen nieder, lange wird nicht mehr offen sein.
Meine Umgebung verschwimmt, ich nehme wieder einen Schluck und die angenehme Wärme breitet sich aus. Sein Gerede geht einfach unter, eine seltsame, beinahe schon reine Stille legt sich über meine Ohren und ein sanftes Lächeln auf meine Lippen. Ja, er ist tot.

Ich schrecke vom Tisch hoch, öffne die Augen und lasse sie sofort wieder zufallen, laut aufstöhnend. „Wir gehen“, höre ich es in meinem benebelten Geist und will mich gegen die rauen Hände wehren, die mich von dem knarrenden, alten Stuhl ziehen. Geschrei und Gegröle erfüllt die Spelunke, es riecht nach Rum, Schweiß, Erbrochenem und Gischt. Das laute, kreischende Gelächter der Dirnen scheint mein Trommelfell zu zerreißen und ich frage mich, wie lange ich weg war, dass ich bereits wieder nüchtern werde.
„Nein, lass mich“, versuche ich mich los zu reißen, komme schwankend auf die Beine und jemand greift mir unter die Achseln, stützt mich. Durch das wilde Treiben hindurch steigen wir Richtung Ausgang, ein paar Schüsse, schallendes Gelächter und irgendwo quiekt ein Schwein. Meine Füße bleiben an etwas am Boden hängen, beinahe zieht es mir den Stiefel dabei aus und das Ding gibt ein schnarchendes Geräusch von sich. Alle sind sie nur betrunken, immerzu betrunken, ich ebenfalls.
„Aye, wir gehen“, wiederholt er sich, weicht geschickt ein paar hereinstürmenden Betrunkenen aus, welche sich bereits mit den Säbeln gegenseitig an die Kehle gehen und tritt dann die aus wenigen Brettern zusammen gehämmerte Tür auf. Es ist noch nicht hell, trotzdem blendet es und ich kneife die Augen zusammen, lasse den Kopf hängen und stelle fest, dass eben dies nur noch mehr dafür sorgt, dass sie alles dreht. Ein erstes Würgen, Ango schleift mich weiter, trägt mich mittlerweile.
„Das ist aber nicht sehr Ladylike“, meint er gedämpft und schleppt mich den Steg entlang. Es Rauscht, weit entfernt, vom Wasserfall, der einzige Ort, der noch nicht zugefroren ist, aber selbst er wird irgendwann der Kälte zum Opfer fallen und wir alle mit ihm. Die Schiffe sind festgefroren, wir sind alle festgefroren, wir werden alle sterben, so wie mein Alter, alle sterben.
Nur dass er sich bereits vor Wochen verabschiedet hat, einfach so. Und bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich eigentlich auch, dass mir das egal sei.
Würgend und zuckend lehne ich mich vor, Ango hält tatsächlich inne und dann kommt der erste, bittere Schwall über meine Lippen. Ich schließe den Mund, atme schwer ein und aus, versuche das erneute Würgen irgendwie zu unterdrücken, was zur Folge hat, dass mir das Erbrochene mit einigem Druck erst aus Nase und dann Mund kommt. Die tränenden Augen leicht geöffnet sehe ich über den Rand des Steges hinab zum Wasser, kann meine eigene Kotzlache auf dem Eis begutachten und wie diese dampfend ebenfalls erstarrt.
Mein Vater ist tot, der Mann, der mich aufgenommen hat. Smee ist tot. Und es zerreißt mir das Herz, es tut unglaublich weh. Der alte Bastard hat mich damals aus den Hurenhäusern gezogen, wo es von uns Rotzbälgern nur so wimmelte. Wieso genau habe ich nie begriffen, er meinte immer, es wäre einfach Zufall gewesen, er mochte doch Kinder.
Das war alles lange nach Hooks Zeit, denn Hook ist seit langem Tod, ja. Und wer nun annimmt, dass ab da alles Friede-Freude-Eierkuchen war, nun, der irrt. Der Posten des Käptens war frei, oh, und alle wollten ihn. Die gesamte Crew splittete sich auf, eine Art Krieg brach aus und zu dieser Zeit wurde ich geboren. Nur Smee verdanke ich es, dass ich keine Dirne mit 5 Bälgern an der Backe geworden bin. Aber ob da Dank wirklich angebracht ist.
Als Kind hat er mich entdeckt, verdreckt und mit den Kötern um einen Knochen streitend. Er meinte, ich erinnere ihn an einen guten Bekannten, deswegen habe er mich damals nicht windelweich geprügelt, als ich ihm gegens Bein lief und seine ohnehin dreckige Hose noch schmutziger machte. Ja, er war früher schon alt gewesen, keiner hatte überhaupt geglaubt, dass er es so lange machen würde, er selbst ja nicht.
Weißt du, SJ. Ich dachte ja schon nicht, dass ich den Käptn überlebn würd. Aber dass ich den Pan überleb, damit habe ich nie gerechnet.
Und all diese Gedanken schießen mir durch den Kopf, als ich ein letztes Mal ausspucke und dann zurückgezogen werde, um weiter den Steg entlang zu wanken. Es ist nichts Besonderes an uns, nur zwei betrunkene Piraten, einer sogar der Sohn vom alten Smee, vom toten Smee.
Denn eigentlich bin ich für alle ein Mann.
Für alle bis auf einen und eben dieser zieht mich in Richtung meiner mehr als heruntergekommenen Hütte. Es ist nur direkten Crewmitgliedern erlaubt auf den Schiffen zu schlafen und natürlich nur die jeweiligen Käpten haben das Vorrecht auf so etwas wie ein warmes Feuer. Smith achtet penibel genau auf die Zahlen.
Bei Piraten ist es doch wie bei Ungeziefer, hat man eines erledigt, kommen hundert nach. Und nach Hook, da kamen hunderte und sie haben sich abgemetzelt. Und es gab immer kurz einen neuen Käpten, so kurz, dass wir uns meist nicht einmal die Namen gemerkt haben. Bis Smith dann plötzlich auftauchte, Eddard Smith und eben dieser steht Hook in Nichts nach. Nichts, außer dass er auf einer eiskalten, zugefrorenen Insel festsitzt, zusammen mit Indianern und wilden Tieren. Ein paar verlorene Jungs sollen noch irgendwo umher streunen, aber die wird die Kälte schnell holen.
Denn nun komme ich zur Misere, dem Punkt, warum ich beinahe lachen muss und doch vor Verzweiflung weinen möchte. Mein Vater hat einfach aufgegeben, er hat es uns allen vorgemacht und aufgegeben. Der Pan ist gestorben, er ist einfach tot und wir mit ihm. Es war ein rauer Frühlingsmorgen gewesen, eben dieser hielt sich bereits seit dem Vortag und war doch eigentlich erst um 12 Uhr mittags erwartet worden. Eine Schlacht gegen die Indianer stand an, wir suchten nach wie vor ihr neues Dorf, wie wir es schon seit Ewigkeiten taten und die Schiffe waren bereit auszulaufen, gen Meerjungfrauenbucht.
Und dann zog der Himmel zu, von einem Moment auf den anderen. Ich konnte beobachten, wie die Wasseroberfläche gefror, eine kalte, aber dünne Schicht. Der Winter war gekommen, aber niemand hatte ihn erwartet, er war überpünktlich, so wie der Frühling es gewesen war. Aber niemand nahm es ernst, das kam halt mal vor, die Uhren liefen ohnehin alle nicht wirklich gut, da niemand die Zeit wusste. Seit Hook zumindest, damals waren Uhren verboten gewesen.
Niemand nahm es ernst und aus Tagen wurden Wochen und daraus Monate. Es wurde immer kälter, die dunklen Wolken am Himmel dunkler, bis es sich wispernd verbreitete, von Ohr zu Mund und Mund zu Ohr.
Peter Pan ist tot.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen